ZV1126-251 Die Banalität des Bösen - Hannah Arendts Perspektive auf das Judentum und den Holocaust
| Beginn | Sa., 25.10.2025, 10:00 - 17:30 Uhr |
| Kursgebühr | 17,00 € |
| Dauer | 1 Termin |
| Kursleitung |
Wolfram Tschiche
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„Das größte begangene Böse ist dasjenige, das von Niemandem begangen wurde, sicherlich von menschlichen Wesen verübt, aber von solchen, die sich weigerten, Personen zu sein.“
(Hannah Arendt)
50 Jahre nach ihrem Tod lädt dieses Seminar dazu ein, das Leben und Werk der bedeutenden politischen Denkerin Hannah Arendt (1906–1975) neu zu entdecken und kritisch zu reflektieren. Als Jüdin, Exilantin und Philosophin war Arendt Zeitzeugin einer Epoche tiefgreifender Umbrüche und Verwerfungen – ihr Denken zeugt von intellektueller Unabhängigkeit, politischer Klarheit und der Weigerung, sich in einfache Denksysteme einzuordnen.
Zentraler Fokus des Seminars ist Arendts umstrittenes Werk „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“, das sie nach dem Prozess gegen Adolf Eichmann verfasste. Arendts These von der „Banalität des Bösen“ – das Grauen nicht als Tat fanatischer Monster, sondern als Ergebnis gedankenloser Pflichterfüllung – provoziert bis heute. Ebenso scharf diskutiert wurden ihre kritischen Anmerkungen zu den jüdischen Räten während der Shoah. Was wollte Arendt wirklich sagen? Und warum stößt ihr Werk bis heute auf so heftige Reaktionen?
Das Seminar beleuchtet Arendts Analyse totalitärer Herrschaft, ihre Deutungen des Nationalsozialismus und Stalinismus, und zeigt, wie sie das politische Denken nach 1945 entscheidend geprägt hat. Darüber hinaus wird Arendts Haltung zum Judentum, zum Zionismus und zu Israel thematisiert – Themen, die sie persönlich wie philosophisch tief beschäftigten und auch in aktuellen Debatten wieder an Bedeutung gewinnen.
Geleitet wird das Seminar von Wolfram Tschiche, Theologe, Philosoph und Publizist, der sich seit vielen Jahren mit Hannah Arendts Denken beschäftigt. Mit seiner Erfahrung in politischer Bildung und philosophischer Praxis bietet er einen lebendigen Zugang zu Arendts Werk und lädt zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit einem der prägendsten Köpfe des 20. Jahrhunderts ein.
Die Veranstaltung bietet Raum zur gemeinsamen Diskussion über ein Werk, das – wie Arendt selbst – zwischen den Fronten steht und dazu anregt, über Verantwortung, Schuld und das Menschsein im 20. und 21. Jahrhundert nachzudenken.
Kursort
Adresse:
Gerichtsstraße 31
39624 Kalbe/ M.
| Datum | Uhrzeit | Ort |
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Datum:
25.10.2025
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Uhrzeit:
10:00 - 17:30 Uhr
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Wo:
Gerichtsstraße 31,
Altes Gericht
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